Lieber Christof
Schon bald trittst du in die Fussstapfen von Franco Caspar, der seit 29(!) Jahren den Standort Chur leitet. Damit wir dich etwas besser kennen lernen, habe ich ein paar Fragen an dich vorbereitet:
Was waren deine Beweggründe, dich für SCHERLER als zukünftigen Arbeitgeber zu entscheiden?
«Nach einer längeren Zeit in einem Konzern, sah ich hier die Möglichkeit, im familiären KMU-Umfeld etwas zu erreichen und den Standort Chur mit meiner Erfahrung aus der Industrie zu stärken. Nach 10 Jahren in führenden Positionen im Industriellen Umfeld, vor Allem in der Projektleitung, hatte ich den Wunsch, mich zunehmend in der strategischen Unternehmensführung zu entwickeln und nicht mehr so stark in der operativen Projektabwicklung tätig zu sein.
Die SCHERLER AG war mir schon seit ihren Anfängen in Chur bekannt, da ich aus der Elektroplanung komme. SCHERLER ist auf mich zugekommen, als sie auf der Suche nach einem Nachfolger war. Dabei wurde mir die Firma detailliert vorgestellt. Die Unternehmenswerte mit dem familiären Spirit und den Wertvorstellungen wie Vertrauen und Grosszügigkeit haben mich sofort angesprochen. Dahinter kann ich auch persönlich stehen.»
Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben?
«Als ich diese Frage las, musste ich ein wenig schmunzeln (lacht). Vermutlich antwortet fast jeder auf diese Frage mit «ich führe situativ»! Für mich ist in der Führung auch hier wieder der Punkt Vertrauen massgeblich. Ich bin kein Mensch, der seine Mitarbeiter kontrolliert und prüft, ob sie ihre Todo-Liste abgearbeitet haben. Mir ist wichtig, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen, damit die Mitarbeitenden gewillt sind, ihre Ziele zu erreichen. Deshalb gebe ich den Leuten gerne viel Freiraum und vertraue darauf, dass sie ihre Aufgaben pflichtbewusst erledigen. Wenn ich feststelle, dass es in einem Projekt nicht so läuft, wie es soll, schaue ich natürlich schon genauer hin und bin deutlich präsenter.
Um den Wechsel für die Mitarbeitenden so angenehm wir möglich zu gestalten, will ich auf keinen Fall mit dem Vorschlaghammer alles auf den Kopf stellen. Es soll viel mehr mit offener Kommunikation und erfolgreicher Zusammenarbeit etwas entstehen, wo das Bestehende gepflegt wird und ich meine Erfahrungen mit einbringen kann.»
Wie planst du, die bestehenden Unternehmensziele zu erreichen?
«Da SCHERLER vermehrt im Sektor Industrie Fuss fassen will, ohne die anderen Segmente zu vernachlässigen, bin ich sicher die richtige Person in dieser Position, da ich seit 10 Jahren in dieser Branche tätig bin. Ich werde auf jeden Fall versuchen, an meine Kontakte anzuknüpfen und meine Erfahrungen einfliessen zu lassen. Mir ist aber auch wichtig, gemeinsam die gesteckten Ziele zu erreichen und die Mitarbeitenden an die Vorgaben heranzuführen. So kann das Team gemeinsam wachsen und sich weiterentwickeln.»
Wo möchtest du in den ersten 3 Monaten den Fokus setzen?
«Ich bin jetzt seit 2 Monaten jeweils einen halben Tag pro Woche hier in Chur vor Ort und konnte feststellen, dass die Leute hier absolut motiviert und gewillt sind, einen top Job zu machen. Man muss aber auch zugeben, dass es am Standort einige Instabilitäten gab, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Deshalb liegt mein Fokus in der Bestärkung und Stabilisierung des bestehenden Teams und auch darin, möglichst bald alle offenen Stellen zu besetzen. Ganz wichtig ist auch, die Ruhe reinzubringen, die wir brauchen, um eine gute Performance liefern zu können.
Die Basis ist grundsätzlich gut und ich bin überzeugt, dass wir zeitnah durchstarten können, aber jeder Wechsel – sei es seitens Arbeitskollegen oder seitens Vorgesetzten – verursacht Turbulenzen in einem Team. Diese sollten zuerst geglättet werden, um danach erfolgreich weiterwachsen zu können.»
Einige Infos über dich haben wir bereits erhalten. Gibt es sonst noch etwas Persönliches, was wir über dich erfahren dürfen?
«Ja, ich bin seit 3 Jahren verheiratet und habe zwei kleine Töchter. Eine ist knapp 4 Jahre alt und die andere erst jährig. Wir wohnen gemeinsam in Rhäzüns, also nur 10 Kilometer entfernt von Chur. Wenn ich neben der Familie noch Zeit finde, bin ich im Sommer gerne mit dem Bike im Wald und im Winter natürlich auf Skiern unterwegs. Als Familie sind wir oft mit dem Camper auf Tour und geniessen die gemeinsame Zeit in der Natur.»
Vielen Dank für das offene Gespräch. Wir wünschen dir einen angenehmen Start bei SCHERLER sowie viel Erfolg und Genugtuung mit den neuen Aufgaben!
Christof Feurer im Gespräch mit Sandra Hartmann