Man ist Teil eines «MS Teams-Kanals», Pendenzen auf einer Kollaborationsplattform werden zugewiesen, Protokolle sind zu erstellen oder zu prüfen und die E-Mails sind noch gar nicht gelesen. In dieser Informationsflut ist es wichtig, die Übersicht zu behalten und die relevanten Informationen so aufzubereiten, dass eine Zeichnerin oder eine Modelliererin die Anpassungen ohne Mehraufwand übernehmen kann. Wie sind also die zeichnerisch relevanten Informationen weiterzugeben?
Ist dies per E-Mail, per MS Teams, auf einer Kollaborationsplattform als Handnotizen oder an einem täglichen Scrum-Meeting mitzugeben? Nichts davon ist per se falsch, aber es gibt auch technische Hilfsmittel, die vieles davon kombinieren und die Nachverfolgbarkeit sicherstellen.
Das Zauberwort heisst hier nicht BITTE, sondern BCF (BIM Collaboration Format). BCF ist ein Dateiformat für den Austausch von Informationen anhand eines Issues oder Ansichtspunkts in einem digitalen Bauwerksmodell. Deshalb erstellt ein BIM-Koordinator, eine räumliche Koordinatorin oder eine Projektleiterin in einem Modellviewer ein Issue, bei einer Kollision oder Planänderung. Bei dem Issue können weitere Informationen im Dialogfeld ergänzt werden, wie zum Beispiel eine Beschreibung, eine Detailzeichnung, ein Schnitt oder ein Protokollauszug, so dass die Zeichnerin oder die Modelliererin dies ohne weitere Absprachen anpassen kann.
Diese Art des Austauschs funktioniert in einem externen Planungsteam, aber auch in der internen Projektbearbeitung. So kann eine Projektleiterin die Planprüfung (ja Plan, nicht Modell) in einem Modellviewer durchführen und auch einen PDF-Plan verknüpfen. Dies ermöglicht eine einfache Übersicht und rasche Kontrollen. Die Prüfung der PDF-Pläne ist nicht nur angenehmer, sondern gibt auch Gewissheit, dass die bereitzustellenden Pläne die gewünschte Qualität aufweisen (Lesbarkeit, Vollständigkeit und Verständlichkeit). Zudem kann eine automatische Kollisionskontrolle die eigene Modellqualität erhöhen und so zum Beispiel Kollisionen zwischen Leuchten und Brandmeldern aufzeigen.
Diese Art des Teamworks ist für einige neu und benötigt etwas Übung und Geduld, jedoch auch Disziplin. Zu oft läuft man Gefahr, in alte Muster zu verfallen. Besonders wenn die Bearbeitungszeit von Anpassungen immer kürzer wird denkt man oft, eine E-Mail würde die Situation verbessern. In Wahrheit überflutet man die eigenen Mitarbeitenden und Kolleginnen mit zu vielen Informationen auf unterschiedlichen Kanälen. Daher ist eine strukturierte und zielgerichtete Zusammenarbeit auf einheitlichen Kommunikationskanälen unabdingbar und erleichtert die Kooperation ungemein.
SCHERLER – smart swiss engineering