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Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer

Marco MaurhoferMarco Maurhofer
Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer
Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer
Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer
Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer
Im Gespräch mit Marco Maurhofer - vom Fachplaner zum Geschäftsführer

Seit diesem Jahr ist Marco Maurhofer Geschäftsführer von SCHERLER Winterthur. Wie alles begann und wie er sich seine und die Zukunft des Standortes Winterthur vorstellt steht hier im Interview.

Marco, seit dem 1. Januar 2024 bist du Geschäftsführer vom Standort Winterthur bei der SCHERLER AG.

Wann und in welcher Funktion hast du bei SCHERLER angefangen?

 

 

"Am 1. Juni 2015 als Elektroplaner"

 

 

Nach deiner Lehre als Elektroinstallateur, hast du während einem Jahr die Berufsmatura absolviert, bevor du mit dem Studium zum Elektroingenieur begonnen hast.

War dein Studium gut koordinierbar mit deiner Arbeit bei SCHERLER?

 

 

"Vom Juni bis September, bevor das Studium begann, habe ich 100 % gearbeitet. Während dem Studium habe ich dann in den ersten 2 Jahren auf 40 % reduziert. Danach konnte ich wieder etwas aufstocken auf 60 %. Die Koordination hat mehrheitlich gut funktioniert. Da allerdings die Schultage in den einzelnen Semestern unterschiedlich waren, hat dies von SCHERLER als Arbeitgeber entsprechende hohe Flexibilität gefordert. Ich konnte jeweils semesterweise mit meinem Teamleiter besprechen, an welchen Tagen ich an den Projekten arbeiten konnte. Aus meiner Sicht hat dies sehr gut funktioniert. Mittlerweile weiss ich jedoch aus eigener Erfahrung, dass die Planung mit Teilzeitmitarbeitenden auch herausfordernd sein kann. (lacht)

Während den Prüfungsphasen konnte ich immer wieder Arbeitszeit kompensieren, sodass ich genügend Zeit hatte, mich auf halb- oder ganztägige Prüfungstage vorzubereiten."

 

 

Was waren deine Beweggründe, das Studium nebenberuflich zu absolvieren?

 

 

"Schon während meiner Lehre habe ich den Wechsel von Schule und Praxis sehr geschätzt. Die Berufsmatura habe ich dann allerdings im Vollzeitpensum durchlaufen. Als ich mich mit dem Gedanken befasst habe, ein Studium zu absolvieren, war mir schon bald klar, dass ich dies berufsbegleitend machen wollte. 

Neben dem Praxisbezug zur Theorie war mir auch wichtig, mein Leben selbst finanzieren zu können. Zudem gestaltet sich die Woche so interessanter und abwechslungsreicher."

 

 

Es heisst, man hat nie ausgelernt. So hast auch du dich während deiner Zeit als Junior Projektleiter und später als Projektleiter stets für Neues interessiert.

Wie konntest du dich während deiner Anstellung bei SCHERLER weiterbilden?

 

 

"Einerseits war die Ausbildung zum Elektroinstallateur ein guter Grundstein. Als ich dann als Elektroplaner begonnen habe zu arbeiten, musste ich feststellen, dass es noch einige Wissenslücken gab. Ganz ähnlich war es auch nach dem Abschluss des Studiums. Es braucht weitaus mehr, um als Junior Projektleiter arbeiten zu können, als man im Studium erlernt. Dort erhält man ein gutes Basiswissen sowie auch hilfreiche Methoden vermittelt. Jedoch fehlt die Erfahrung, wie das in realen Projekten läuft. SCHERLER hat hierfür mittlerweile ein aufbauend gestaltetes Weiterbildungskonzept. Das gab es zu meiner Zeit leider noch nicht in dieser Form, aber ich hätte es ganz sicher begrüsst, wenn ich z.B. einen modularen Projektmanagement-Kurs hätte besuchen können. Ich habe mir mein Knowhow im Austausch mit anderen Projektleitern oder mit meinem Teamleiter erarbeitet. 

Für fachspezifische Weiterbildungen muss man sich schon auch selbst bemühen. Z.B. die Ausbildung zum Blitzschutzfachmann oder BMA-Fachplaner liegt im persönlichen Interesse und fordert entsprechende Eigeninitiative. 

Bei mir hat sich die Weiterbildung ergeben durch meine Bachelor-Arbeit. Bei der Themeneingabe habe ich mit unserem Geschäftsführer besprochen, welche Möglichkeiten wir sehen und welche Themen mich besonders interessieren. Dabei hat sich für mich BIM (Building Information Modeling) rauskristallisiert. Gemeinsam mit einem Studienkolleg haben wir anschliessend die Ideenskizzen ausgearbeitet mit dem Thema «Integration der Gebäudeautomation in die BIM-Methode». Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen und fasziniert mich auch jetzt immer noch. Deshalb habe ich mich in diesem Sektor weitergebildet und ein CAS «Digitales Bauen» absolviert. Hier stand BIM während rund 12 – 14 Unterrichtstagen im Fokus. Dieses Wissen habe ich dann auch versucht intern mittels Schoolings und Präsentationen weiterzugeben. 

SCHERLER hat mir sowohl bei meinem Studium als auch bei meiner Weiterbildung einen Ausbildungsvertrag angeboten. So wurde ich finanziell unterstützt und mein Wunsch nach Weiterbildung wurde gefördert."

 

 

Denkst du, dass es für dich ein Vorteil ist, das Elektrohandwerk von der Pike auf gelernt zu haben, um heute als Geschäftsführer arbeiten zu können?

 

 

"Es gilt zu unterscheiden zwischen der Tätigkeit als Fachexperte und der Tätigkeit als Geschäftsführer.

Während meiner Zeit als Elektroplaner oder später auch als Projektleiter war es sicher ungemein hilfreich zu wissen, was bestimmte Anpassungen in einem Projekt für Auswirkungen haben. Ich wusste, was es bedeutet, ein Kabel einzuziehen oder ein Rohr zu verlegen. Trotzdem habe ich bei meiner täglichen Arbeit als Jr. Projektleiter feststellen müssen, dass es mir an Erfahrung fehlte. Nach meiner 4-jährigen Lehre habe ich direkt die BMS durchlaufen und musste dann auch noch die Rekrutenschule absolvieren. Wenn ich noch ein paar Jahre als Elektroinstallateur gearbeitet hätte, wäre dies sicher ein Vorteil gewesen für meine Tätigkeit als Fachplaner oder eben auch später als (Jr.) Projektleiter. 

Die Zeit, als ich vor dem Studium 100 % gearbeitet habe und mein Knowhow im Zeichen und später auch im Modellieren vertiefen konnte, hat mir für meine Tätigkeit als Geschäftsführer genauso geholfen, wie für meine Zeit als Projektleiter. Ich habe selbst Erfahrungen gesammelt, welche ich meinen Kolleginnen und Kollegen weitergeben kann und sie damit auf ihrem Weg unterstützen möchte, so gut ich kann. 

Zudem erachte ich es als wertvoll zu wissen, wie und warum eine saubere, fehlerfreie CAD-Zeichnung eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Projekt darstellt. Eine Elektroplanerin zu verstehen und ihr bei der Lösungsfindung bei einem Problem helfen zu können, ist auch als Projektleiter ein wichtiger Schlüssel zum Projekterfolg. Daher denke ich, ja es ist ein Vorteil."

 

 

 

Erhöht dein Werdegang evtl. auch die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz gegenüber deinen Mitarbeitenden?

 

 

"Ich denke, dass es sowohl intern wie auch extern einen Vorteil darstellt, wenn man in der Diskussion mit Fachplanern einen Praxisbezug mit einbringen kann. Wenn man aktiv bei der Realisierung eines Projektes mitgearbeitet hat, erhöht dies sicherlich die Glaubwürdigkeit. Intern hilft es auch, wenn man von eigenen Fehlern erzählen kann und was man daraus gelernt oder wie man die aufkommenden Probleme gelöst hat. Das hat mir bei meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung auf jeden Fall geholfen."

 

 

Wie sah die Förderung durch die Organisation aus, als du Interesse bekundet hast, die Position als Standortleiter von Winterthur zu übernehmen?

 

 

"Ich wurde angefragt, ob ich mich für diese Position interessiere. Vielleicht auch ein wenig aufgrund meines Umzuges von Luzern nach Zürich. Nach mehreren Tagen (und Nächten – lacht) des Überlegens, habe ich verschiedene Gespräche geführt mit den verantwortlichen Personen. Zudem habe ich mich mit meiner Partnerin und meinem Vater intensiv ausgetauscht, um herauszufinden, ob es der richtige Schritt für mich ist. Ich habe mich dann auch gefragt, wie kann ich mein Knowhow entsprechend erweitern, damit ich den Aufgaben eines Geschäftsführers gerecht werde. Themen wie Mitarbeiterführung und -entwicklung, Betreuung von Lernenden, Kundengespräche oder auch die finanztechnischen Aspekte eines Standortleiters kannte ich bis anhin nicht wirklich. Noch im letzten Jahr, als ich mich entschieden hatte, die Stelle zu übernehmen, hatte ich engen Kontakt zum COO und Geschäftsführer des Hauptsitzes in Luzern. Monatliche Meetings und intensive Gespräche mit entsprechendem Mentoring durch Martin Winiger haben mich in meiner Entscheidung bestätigt. Ausserdem habe ich mich zum Zertifikatslehrgang Führungskräfte in Planungsbüros von suisse.ing angemeldet, um mir fehlendes Wissen anzueignen. Nicht zu unterschätzen ist der laufende Austausch mit meinen Kollegen von der Geschäftsleitung, dem CEO oder auch mit den Teamleitern von anderen Standorten, insbesondere von Luzern. Ich bekomme so immer wieder Feedback, ob ich gute Entscheidungen treffe oder wie ich mich in gewissen Situation verhalten soll."

 

 

 

 

Was war bis jetzt deine grösste Hürde, die du überwinden musstest in deiner neuen Funktion?

 

 

"Der Wechsel vom Projektleiter (der noch nicht alles weiss) zum Geschäftsführer, der auch eine gewisse Vorbildfunktion hat, war für mich schwierig. Es war schon ein grosser Schritt, sich nach fast acht Jahren vom Standort Luzern zu emanzipieren und die Komfortzone der vertrauten Kollegen, Vorgesetzten und Arbeitsumgebung zu verlassen. Aber nachdem ich diesen Schritt gewagt hatte, fühlte ich mich sehr wohl und war bereit, diese Verantwortung zu übernehmen."

 

 

Kannst du bereits ein erstes Fazit/Resümee ziehen über die 3 Monate, in der du als Geschäftsführer vom Standort Winterthur tätig bist?

 

 

"Also der Kaffee schmeckt eindeutig besser in Winterthur (lacht). Nein im Ernst, die Stimmung am Standort ist besser geworden. Der fachliche Austausch untereinander konnte intensiviert werden. Ich schätze den gemeinsamen Austausch über zeichnerische Lösungen oder projektbezogene Herausforderungen sehr. Ich stelle fest, dass sich eine positive und konstruktive Diskussions- und Fehlerkultur entwickelt. Man redet auf Augenhöhe miteinander und sucht gemeinsam nach Lösungen. Dies empfinde ich als äusserst positiv."

 

 

Welche Ziele setzt du weiterführend in deinem ersten Jahr als Geschäftsführer am Standort Winterthur?

 

 

"Es gibt unternehmerische, aber auch persönliche Ziele, die ich erreichen möchte.

Eine hohe Priorität hat für mich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Mein persönliches Ziel ist es, ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Jeder und jede soll gerne zur Arbeit kommen und sich in seinem Umfeld wohlfühlen, denn ein angenehmes Arbeitsklima fördert auch die eigene Motivation und die Qualität der Arbeit. So können wir gemeinsam Herausforderungen meistern und uns weiterentwickeln, was natürlich auch für mich gilt (schmunzelt).

Ein weiteres Ziel ist es, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und bestehende zu fördern. Für mich ist es wichtig, das Team gezielt zu verstärken und gleichzeitig das gute Arbeitsklima zu erhalten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie anspruchsvoll es ist, ein hohes Arbeitsvolumen unter Zeitdruck zu bewältigen. Solche Spitzen sind nur mit einem Team zu meistern, in dem man sich aufeinander verlassen kann, weil zum Beispiel die Stellvertretung geregelt ist. So kann man mit gutem Gewissen auch mal ein verlängertes Wochenende oder einen Urlaub geniessen, was wiederum zu einem positiven Klima und einer hohen Arbeitsqualität beiträgt."

 

 

Viele Dank für das angenehme Gespräch und deine offene Kommunikation.

 

Marco Maurhofer im Gespräch mit Sandra Hartmann

 

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